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Deutsche Post DHL Group erfüllt Ergebnisprognose 2019 und reagiert auf Auswirkungen des Corona-Virus

28.02.2020, 13:00 MEZ

Der Konzern hat heute seine EBIT-Prognose für 2020 unter Vorbehalt der Auswirkungen des Corona-Virus gestellt.  

Konzernzentrale
Konzernzentrale in Bonn
  • Deutsche Post DHL Group erzielt Rekordergebnis in 2019
  • Aufgrund nicht abzusehender Auswirkungen des Corona-Virus auf die weltweite Geschäftsentwicklung von Deutsche Post DHL Group stellt der Konzern sein Ergebnisziel für 2020 in Höhe von mehr als 5,0 Milliarden Euro unter Vorbehalt
  • CEO Frank Appel: "Es ist aktuell schwer abzuschätzen, wie stark die Auswirkungen des Corona-Virus sein werden"
  • Entscheidung zu StreetScooter: Fokussierung künftig auf Betrieb der Bestandsflotte

Bonn - Der weltweit führende Logistikkonzern Deutsche Post DHL Group hat heute seine EBIT-Prognose für 2020 unter Vorbehalt der Auswirkungen des Corona-Virus gestellt. Seitdem die chinesische Regierung Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus eingesetzt hat, beobachtet der Konzern fortlaufend die Entwicklung der Waren- und Güterströme in seinen Netzwerken. In den vergangenen Wochen kam es zu einer Abschwächung des Güter- und Warenverkehrs nicht nur von und nach China, sondern auch in anderen Ländern Asiens; mit Produktionseinschränkungen auch außerhalb Chinas ist in wachsendem Maße zu rechnen.

Der Konzern hat im Januar einen sehr guten Start in das Jahr verzeichnet und war für Februar auf die üblichen Effekte rund um das chinesische Neujahrsfest vorbereitet, als die Maßnahmen der chinesischen Regierung eingeführt wurden. Seitdem blieb das Geschäft des Unternehmensbereichs Post & Paket in Deutschland sowie das der Unternehmensbereiche DHL Supply Chain und DHL eCommerce Solutions von der Corona-Krise nur marginal betroffen. Dagegen sieht das Unternehmen aktuell deutlichere Effekte für die Bereiche DHL Global Forwarding und DHL Express, deren Geschäft im grenzüberschreitenden Güterverkehr aktuell vor allem von und nach China beeinträchtigt ist. Konzernweit belaufen sich die negativen Ergebnisauswirkungen der Corona-Krise im Monat Februar auf etwa 60 - 70 Millionen Euro gegenüber dem ursprünglichen internen Planwert.

Die Auswirkungen auf das Jahresergebnis des Konzerns sind aktuell nicht konkret abzuschätzen. Sollte sich die weltwirtschaftliche Situation wieder normalisieren, könnten sich für Logistikunternehmen auch positive Effekte ergeben. Bei einem längeren Anhalten oder einer Verschärfung der aktuellen Situation über die kommenden Monate dürften die negativen Folgen für den Konzern jedoch überwiegen. Der konkrete Ergebniseffekt wird sich jedoch erst nach einer Normalisierung der Situation beziffern lassen.

„Unser Konzern hatte ein sehr gutes Jahr 2019 und einen erfolgreichen Jahresauftakt 2020 im Januar. Wir sind dank unserer breiten geographischen Aufstellung und unseres umfangreichen Portfolios resilienter als andere Unternehmen, aber eine weltweite Krise wie der Corona-Virus geht an uns nicht spurlos vorbei. Es ist aktuell nicht abzuschätzen, wie stark die Auswirkungen auf unser Geschäft sein werden. Deshalb müssen wir unsere Ergebnis-Prognose nun unter Vorbehalt stellen“, sagte Vorstandsvorsitzender Frank Appel.

Ebenfalls vor dem Hintergrund der aktuellen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten hat sich das Unternehmen entschlossen, die Sondierungen für eine Partnerschaft zu den StreetScooter-Aktivitäten nicht aktiv weiter zu verfolgen. Deutsche Post DHL Group wird sich nun auf den Betrieb der aktuellen StreetScooter-Bestandsflotte konzentrieren.

„Dank StreetScooter haben wir eine der größten elektrisch betriebenen Lieferflotten der Welt und bedeutende Impulse in Sachen Elektromobilität gesetzt. Wir haben immer gesagt, dass wir kein Autohersteller sein wollen. Eine weitere Skalierung ohne den richtigen Partner entspricht nicht unserer langfristigen strategischen Zielsetzung. Die Umstellung unserer Flotte auf E-Mobilität werden wir unabhängig von der heutigen Entscheidung weiter entschieden vorantreiben“, sagte Frank Appel. „Wir stehen zu unserer Mission 2050, das heißt Null-Emissionen-Logistik bis 2050.“

Grundsätzlich ist E-Mobilität für das Unternehmen nur ein Hebel von vielen, um das Geschäft effizienter und damit nachhaltiger zu gestalten. Deshalb beschäftigt sich Deutsche Post DHL Group intensiv mit unterschiedlichen Hebeln wie zum Beispiel der Mitwirkung bei der Herstellung von alternativen Kraftstoffen, der Optimierung von Routen und der Energieeffizienz in den Gebäuden.

Mit der Umwandlung von StreetScooter in einen Bestandsflottenbetreiber sind ebenfalls im laufenden Jahr außerhalb des Kerngeschäftes einmalige Anpassungsaufwendungen zwischen 300 bis 400 Millionen Euro zu erwarten. Die Auswirkungen auf den Cashflow werden dagegen gering sein.

Die Prognose für das Jahr 2020 für ein Konzern-EBIT von mehr als 5,0 Milliarden Euro versteht sich damit ab sofort vorbehaltlich eines noch nicht abschließend quantifizierbaren Effekts aus den Corona-induzierten Folgen, sowie vor den genannten Aufwendungen aus der Entscheidung zum StreetScooter. Die Guidance für 2022 für ein Konzern-EBIT von mindestens 5,3 Milliarden Euro bleibt davon unberührt.

Die heutige Aussage zur Prognose erfolgt im Vorgriff auf die geplante Bekanntgabe der Jahresergebnisse 2019 am 10. März. Deshalb veröffentlicht der Konzern bereits nun die Eckdaten des vorläufigen Jahresabschluss 2019:

Der Konzern ist im  abgelaufenen Geschäftsjahr weiter profitabel gewachsen. Der Umsatz des Konzerns stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent auf 63,3 Milliarden Euro. Zu dieser positiven Entwicklung haben alle fünf Unternehmensbereiche beigetragen.

Das operative Ergebnis (EBIT) des Konzerns verbesserte sich deutlich um 30,6 Prozent, nachdem der Vorjahreswert durch Einmaleffekte belastet worden war. Mit einem Konzern-EBIT von 4,13 Milliarden Euro hat Deutsche Post DHL Group das für 2019 angestrebte Ergebnisziel von 4,0 bis 4,3 Milliarden Euro klar erreicht. Der Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland hat zu diesem Ergebnis 1,23 Milliarden Euro beigetragen (Prognose: 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro). Die DHL-Divisionen erwirtschafteten zusammen 3,4 Milliarden Euro (Prognose: 3,4 bis 3,5 Milliarden Euro). Davon entfielen auf den Unternehmensbereich Express 2,039 Milliarden Euro, auf den Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight 521 Millionen Euro, sowie 912 Millionen Euro auf den Unternehmensbereich Supply Chain. Der Unternehmensbereich eCommerce Solutions verzeichnete ein Ergebnis von -51 Millionen Euro, während das Ergebnis für Corporate Functions  -523 Millionen Euro betrug.

„Trotz des herausfordernden weltwirtschaftlichen Umfelds haben wir 2019 ein Rekordergebnis verzeichnet. Wir sind in allen Divisionen weiter gewachsen und haben bei der Ertragskraft einen großen Schritt nach vorn gemacht“, sagte Frank Appel.

Deutsche Post DHL Group hat im abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig in zukünftiges Wachstum investiert. Insgesamt wurden über alle Unternehmensbereiche hinweg 3,6 Milliarden Euro für Investitionen aufgewendet – und damit rund 1 Milliarde mehr als im Vorjahr. Darin enthalten sind rund 1,1 Milliarden Euro für die fremdfinanzierte Erneuerung der Flugzeugflotte bei Express. Die neuen Maschinen sind um 18 Prozent effizienter als die bisherigen und zahlen damit auch auf die Nachhaltigkeitsziele der Gruppe ein.

Trotz erhöhter Investitionstätigkeit hat sich der Cashflow im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr gut entwickelt. Der Free Cash Flow betrug 867 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem für 2019 prognostizierten Wert von mehr als 500 Millionen Euro. Aufgrund der hohen Zahlungen für die Erneuerung der Flugzeugflotte bei Express hatte der Konzern mit einem geringeren Mittelzufluss gerechnet, nach dem der Free Cash Flow im Vorjahr 1,1 Milliarden Euro erreicht hatte.

Christina Neuffer

Christina Neuffer

Head of Global Media Relations

DHL Group
Charles-de-Gaulle-Str. 20
53113 Bonn

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