Besonderes Jubiläum in unruhigen Zeiten: Feldpost versorgt seit 30 Jahren Soldaten im Auslandseinsatz
Allein im Jahr 2021 wurden 165.000 Päckchen und Pakete sowie 130.000 Briefe und Postkarten mit einem Gesamtgewicht von ca. 1.300 Tonnen transportiert.
- Über 270 Feldpostler stellen postalische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten an acht Auslandsstandorten mit Briefen und Paketen aus der Heimat sicher
- Rund 300.000 Sendungen mit einem Gesamtgewicht von ca. 1.300 Tonnen im Jahr 2021 transportiert
- Feldpostbeauftragter Friedhelm Rompel: "Verbindung nach Hause zu halten ist von elementarer Bedeutung für die Truppe"
Bonn,Darmstadt - Seit 30 Jahren versorgt die Feldpost im Ausland stationierte Soldatinnen und Soldaten mit Post aus ihrer Heimat über das ganze Jahr hinweg - vom handgeschriebenen Geburtstagsbrief über die Postkarte aus dem Urlaub bis hin zum Weihnachtspaket mit Plätzchen. So wurden allein im Jahr 2021 165.000 Päckchen und Pakete sowie 130.000 Briefe und Postkarten mit einem Gesamtgewicht von ca. 1.300 Tonnen transportiert. Aktuell kommt die Feldpost an acht Feldpostämtern zum Einsatz, und zwar in Pristina (Kosovo), Rukla (Litauen), Al-Asraq (Jordanien), Erbil (Nordirak), Koulikoro (Mali), Gao (Mali) und Niamey (Niger). Koordiniert wird die Postversorgung der im Ausland stationierten Soldaten von der Feldpostleitstelle Darmstadt.
Friedhelm Rompel, seit dem 1. März 2021 Feldpostbeauftragter der Deutschen Post, sagt: "30 Jahre Feldpost im Auslandseinsatz, das bedeutet 30 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Post und der Bundeswehr bei der Betreuung und Fürsorge der im Ausland eingesetzten Soldatinnen und Soldaten. Für die Moral und innere Verfasstheit der Truppe ist es von elementarer Bedeutung, die Verbindung nach Hause zu halten, insbesondere in unruhigen Zeiten wie diesen. Ob persönliche Nachrichten, Geburtstagskarten, Familienfotos oder kleine Geschenke - die Feldpost mildert das Heimweh und bringt Ablenkung in den oftmals gefährlichen Einsatzalltag."
Am 22. Mai 1992 wurde der Grundstein für die Feldpost-Kooperation gelegt, um zunächst die postalische Versorgung derjenigen Soldaten sicherzustellen, die an einem humanitären Einsatz der Bundeswehr in Kambodscha teilnahmen. Mit den folgenden Bundeswehreinsätzen auf dem Balkan und in Afghanistan gewann die Feldpost zunehmend an Bedeutung. Wie in Deutschland wird auch in den Krisengebieten die Post von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutschen Post gebracht. Sie melden sich freiwillig für diesen Dienst und werden von der Bundeswehr und der Deutschen Post zu Feldpostsoldaten ausgebildet. Über 270 Feldpost-Soldatinnen und -Soldaten sind im aktiven Einsatz.
Die Feldpost bietet den Soldaten alles, was die Deutsche Post auch zu Hause anbietet: Neben dem Transport von Briefen, Päckchen und Paketen können sie bei den Feldpostämtern auch ihre Postbankgeschäfte abwickeln. Dabei werden die Briefe und Pakete aus Deutschland wie andere Sendungen über die Briefkästen oder Filialen der Deutschen Post eingeliefert und nach Darmstadt befördert. Das Porto entspricht dabei dem Inlandsentgelt. In Darmstadt werden die Sendungen an die Feldpostorganisation der Bundeswehr übergeben. Diese sorgt dann dafür, dass die Briefe und Pakete ins Einsatzland transportiert und so schnell wie möglich zugestellt werden.
Einen ganz besonderen und eher unüblichen Einsatz absolvierte die Feldpost im Sommer letzten Jahres im Inland, als die Flut im Ahrtal ganze Ortsteile von der Außenwelt abgeschnitten und die Infrastruktur in manchen Gemeinden völlig zerstört hatte. Hier richtete die Feldpost binnen kurzer Zeit drei Anlaufstellen als Ersatz für nicht mehr arbeitsfähige Postfilialen ein und sorgte dafür, dass die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner in dieser Notlage zumindest Briefe und Pakete versenden und empfangen konnten.
Alexander Edenhofer
Briefprodukte/ -dienstleistungen, Regulierung, Postpolitik, Elektromobilität, Bonn-Themen
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