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25 Jahre Grundsteinlegung des Bonner "Post Tower"

21.08.2025, 09:30 MESZ

Der Postvorstand hatte am 21. August 2000 das offizielle Startzeichen für den Bau der neuen Konzernzentrale der "Deutsche Post World Net" gegeben. 

Bild von der Baustelle zur Grundsteinlegung mit einem Plan im Vordergrund, wie der fertiggestellte Tower aussehen wird.
© Deutsche Post AG/ Siegmann
  • Am 21. August 2000 gaben der Vorstand und hochrangige politische Repräsentanten das offizielle Startzeichen für den Bau der neuen Konzernzentrale der Deutschen Post
  • Nach zwei Jahren Bauzeit war das höchste Bürogebäude außerhalb Frankfurts bezugsbereit für damals 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Thomas Ogilvie, Personalvorstand der DHL Group: "Auch nach einem Vierteljahrhundert steht der Post Tower für Modernität, Nachhaltigkeit und Transparenz" 

Bonn - "Größe entsteht nicht aus der Kraft des Einzelnen, sondern aus dem Wirken vieler" - so lautet die Inschrift auf der Grundsteinplakette im 5. Untergeschoss des Bonner Post Tower. Getreu dieser Maxime hatte der Postvorstand am 21. August 2000 zusammen mit Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Ernst Schwanhold, Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Bärbel Dieckmann, Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, und dem Architekten Helmut Jahn mit Hammerschlägen gegen die Grundsteinplatte das offizielle Startzeichen für den Bau der neuen Konzernzentrale der "Deutsche Post World Net" gegeben. Der Neubau sollte den Wandel des Unternehmens vom nationalen Brief- und Paketdienstleister zu einem global tätigen Logistikkonzern auf dem Weg an die Börse markieren. 

Bereits nach zwei Jahren Bauzeit war das höchste Bürogebäude Deutschlands außerhalb Frankfurts (162,5 Meter) fertiggestellt und 2.000 Beschäftigte konnten aus der alten Zentrale am Robert-Schuman-Platz in das neue "Headquarters" in der Charles-de-Gaulle-Straße umziehen. Von dort wird der inzwischen weltweit führende Logistikanbieter geleitet. Heute sind es rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Post Tower arbeiten. Mit den anderen Liegenschaften im ehemaligen Regierungsviertel sind es sogar rund 6.700 Beschäftigte am "Post Campus Bonn".

Thomas Ogilvie, Personalvorstand der DHL Group, sagt: "Auch nach einem Vierteljahrhundert steht der Post Tower für Modernität, Nachhaltigkeit und Transparenz. Er ist zum Wahrzeichen des 'neuen' Bonn geworden, das Symbol für den gelungenen Strukturwandel der Bundesstadt. Und auch unsere rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 92 Nationen schätzen das moderne Arbeitsumfeld, die fortschrittliche Klimatechnik und die kurzen Wege. Seit nunmehr 25 Jahren ist der Post Tower die strategische Schaltstelle, von der aus die Geschicke der DHL Group mit ihren rund 600.000 Beschäftigten in über 220 Ländern und Territorien der Welt geleitet werden."

Architekten-Wettbewerb

1997 hatte die Deutsche Post einen Architekten-Wettbewerb zur Gestaltung ihrer neuen Konzernzentrale in Bonn ausgelobt. Die Sieger wurden von einem breit gefächerten Fachgremium aus Architekten, Vertretern des Unternehmers, der Stadt Bonn sowie der Politik im Juni 1998 prämiert: Paul Böhm, Murphy/Jahn, Joachim Schürmann - unter diesen drei Preisträgern galt es, einen auszuwählen. Die Wahl fiel ein Jahr später auf Helmut Jahn. Sein Modell war nach Ansicht des Postvorstands sowie der Stadt Bonn und der Ratsfraktionen der geeignetste der drei Gewinner. Dann ging alles sehr schnell: Baubeginn Mitte 1999, Grundsteinlegung am 21. August 2000, 2002 Einzug der 2.000 Beschäftigten. 

Stahl, Glas, Luft und Licht

Der Post Tower besteht aus zwei Hälften. Die nördliche und südliche Halb-Ellipse sind durch einen 7,20 Meter breiten Zwischenraum getrennt. Eine Stahl-Glas-Konstruktion verbindet die beiden Hälften. Die gläserne Fassade sorgt auch im Inneren für einen hohen Anteil an natürlichem Sonnenlicht. Zwölf Hochgeschwindigkeits-Aufzüge bringen die Beschäftigten und Besucher auf die 41 Etagen. 

Beim Bau des Post Towers stellte der Bauherr Deutsche Post in der Architektur zwei Dinge in den Vordergrund: den Komfort der rund 2.000 Arbeitsplätze und den niedrigen Energieverbrauch. Eine ausgeklügelte Klimatechnik sorgt dafür, dass der Post Tower keine Klimaanlage benötigt. Für die Temperaturregulierung genutzt wird die doppelte Hülle aus Glas und ein 210 Kilometer langes Rohrgeflecht, durch das Wasser gepumpt wird. Der Luftaustausch erfolgt durch Belüftungsklappen in der doppelwandigen Außenfassade, die je nach Außentemperatur den Luftdurchlass kontrollieren. "Der Tower atmet im Wind", beschrieb es der 2021 verstorbene Architekt Helmut Jahn. So wird in dem Hochhaus durchschnittlich 30 Prozent weniger Energie als in vergleichbaren Gebäuden benötigt. 

Besonders am Post Tower sind auch die Lichtinstallationen auf der Fassade des Gebäudes. Zu besonderen Anlässen erscheinen Symbole, etwa ein Notenschlüssel zum Beethovenfest oder der Tannenbaum in der Adventszeit. Möglich werden die Lichtinstallationen durch 2.000 Leuchten, die im Zwischenraum der Doppelfassade angebracht sind und über einen zentralen Computer gesteuert werden. Die kulinarische Verpflegung der Beschäftigten erfolgt im Betriebsrestaurant im angrenzenden Sockelgebäude. 

Die Bonnerinnen und Bonner kennen den Post Tower auch vielfach als Veranstaltungsort für kulturelle Highlights wie das jährlich gastierende Jazzfest Bonn oder die Kabarettveranstaltungsserie LOL der Springmaus.

Öffentliche Führungen durch das Gebäude werden angeboten. Sie dauern ca. eine Stunde und sind in deutscher und englischer Sprache möglich. Wer sich vormerken lassen möchte, kann sich auf www.post-bonn.de/post-tower anmelden.

Alexander Edenhofer

Briefprodukte/ -dienstleistungen, Regulierung, Postpolitik, Elektromobilität, Bonn-Themen

DHL Group
Charles-de-Gaulle-Str. 20
53113 Bonn