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DHL Group unterzeichnet Absichtserklärung mit Boston Dynamics zum Einsatz von weiteren 1.000 Robotern und beschleunigt Automatisierungsstrategie über alle Geschäftsbereiche hinweg

13.05.2025, 10:00 MESZ

Durch die erweiterte Partnerschaft mit Boston Dynamics wird DHL eine aktivere Rolle in Gestaltung und Steuerung bei der Entwicklung von Robotern übernehmen.

 Stretch-Roboter von Boston Dynamics
  • Mit 1.000 weiteren Roboter-Einheiten plant DHL den Einsatz über verschiedene Divisionen hinweg auszuweiten
  • Konzern hat in drei Jahren bereits über 1 Milliarde Euro in die Automatisierung der Kontraktlogistik-Sparte investiert
  • DHL verstärkt sein Engagement auf diesem Gebiet, indem es strategische Partnerschaften eingeht, um gemeinsam mit führenden Anbietern Robotik-Lösungen weiterzuentwickeln, zu testen und in noch größerem Umfang einzusetzen

Bonn, Waltham - DHL Group, der weltweit führende Logistikdienstleister, hat eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) mit Boston Dynamics, einem der weltweit führenden Unternehmen für moderne Robotik, unterzeichnet. Basierend auf dem Erfolg des bewährten Stretch-Roboters von Boston Dynamics, der für die Handhabung von Kartons entwickelt wurde und von DHL zunächst zum automatisierten Entladen von Containerbrücken eingesetzt wurde, macht die Absichtserklärung nun den Weg für den globalen Einsatz von mehr als 1.000 weiteren Robotern frei. In Zukunft plant DHL, den Einsatzzweck der Roboter zu erweitern und Stretch auch für die Kommissionierung von Kartons zu nutzen.

Stretch verbessert auch die Mitarbeiterzufriedenheit erheblich, da körperlich anstrengende Arbeiten in Lkw-Anhängern verringert werden.

Die neue Vereinbarung stellt einen bedeutenden Meilenstein in einer ohnehin schon sehr erfolgreichen Zusammenarbeit dar, die 2018 begann und seitdem zahlreiche Verbesserungen in der Automatisierung von logistischen Prozessen erzielt hat. DHL Supply Chain, die Kontraktlogistik-Sparte des Konzerns, hat dabei den Weg geebnet, indem sie Stretch 2023 kommerziell in Nordamerika eingeführt und den Einsatz kürzlich auf das Vereinigte Königreich und Europa ausgeweitet hat.

Bis zu 700 Kartons pro Stunde Entlade-Kapazität

Stretch kann bis zu 700 Kartons pro Stunde entladen und verbessert auch die Mitarbeiterzufriedenheit erheblich, da körperlich anstrengende Arbeiten in Lkw-Anhängern, die im Sommer sehr heiß und im Winter enorm kalt sind, verringert werden. Die Partnerschaft hat besonders die gemeinsame Produktentwicklung für integrierte Automatisierungslösungen (End-to-End) vorangetrieben, die - wie im Projekt im Vereinigten Königreich erfolgreich demonstriert - selbst Förderbänder und Palettierer miteinschließt. Um diese Erfolge weiter auszubauen, prüft die DHL Group, wie die Technologie fortentwickelt und in anderen Geschäftsbereichen eingesetzt werden kann. Eine Kernaufgabe ist beispielsweise das Kommissionieren von Kartons - die arbeitsintensivste Tätigkeit innerhalb von DHL Supply Chain. So wird den Nutzen von Stretch über das reine Containerentladen hinaus erhöht.

"Mit unserer Agenda zur schnelleren Digitalisierung setzen wir darauf, die Wirkung von Robotik und Automatisierung in all unseren Betrieben und Geschäftsbereichen zu maximieren", sagte Sally Miller, Global CIO von DHL Supply Chain. "In der nun definierten Zusammenarbeit findet ein grundlegendes Umdenken statt, das unsere Arbeitsweise neu organisiert und den Service für unsere Kunden gleichzeitig verbessert. Durch die erweiterte Partnerschaft mit Boston Dynamics wird DHL eine aktivere Rolle in Gestaltung und Steuerung bei der Entwicklung von Robotern übernehmen. Ziel ist es, widerstandsfähigere, reaktionsschnellere und intelligentere Lösungen zu schaffen, die die individuellen Herausforderungen unseres Arbeitsalltags adressieren. Gemeinsam setzen wir so neue Maßstäbe für die Logistikbranche."

Divisionsübergreifende Zusammenarbeit

Durch divisionsübergreifende Zusammenarbeit stellt DHL sicher, dass Fortschritte, die etwa in der DHL Supply Chain-Sparte entwickelt wurden, künftig auch für den Einsatz in anderen Geschäftsbereichen angepasst werden können, um so in großem Stile Verbesserungen in den Abläufen  zu realisieren.

In den vergangenen drei Jahren hat DHL Group über 1 Milliarde Euro in die Automatisierung ihrer Kontraktlogistik-Sparte investiert. Weltweit setzt die Gruppe mittlerweile über 7.500 Roboter, mehr als 200.000 intelligente Handheld-Geräte und nahezu 800.000 IoT-Sensoren ein, um Abläufe zu optimieren, Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu verbessern und messbaren Mehrwert für die Kunden zu schaffen. Heutzutage sind mehr als 90 % aller DHL-Lager weltweit mit mindestens einer Automatisierungs- oder Digitalisierungslösung ausgestattet.

Branchenführende Automatisierungsstrategie

DHL stärkt seine Automatisierungsstrategie auch dadurch, dass es den Schwerpunkt auf die gemeinsame Entwicklung von Lösungen in enger Zusammenarbeit mit etablierten Robotik-Partnern legt, anstatt sich ausschließlich auf bestehende Standardtechnologie zu verlassen.

Auch dafür steht das Partnerschaftsmodell von DHL und Boston Dynamics. Die DHL Group bietet reale Betriebsabläufe als Testfeld für neueste Technologien und liefert wertvolles Feedback und branchenspezifische Einblicke. Indem die Unternehmen über eine traditionelle Kunden- und Lieferantenbeziehung hinausgehen, können sie gemeinsam Lösungen im laufenden Betrieb entwickeln, testen und skalieren. Das ermöglicht DHL, sich auf seine Kernkompetenzen in der Logistik zu konzentrieren, während die weltweit führenden Robotik-Innovatoren maßgeschneiderte Technologien für die Bedürfnisse des Unternehmens und der Logistikbranche schaffen. Durch diesen offenen, operativ integrierten Ansatz schaffen es DHL und Boston Dynamics, Lösungen wie Stretch gemeinsam voranzutreiben und weitere Synergien über Divisionen hinweg zu realisieren.

Erster Multi-Use-Case-Roboter

Robert Playter, CEO von Boston Dynamics, erläutert: "Wir sind stolz darauf, unsere Zusammenarbeit mit DHL Group weiter zu stärken. Unsere Teams haben gemeinsam den Weg der Innovation eingeschlagen, um praktische und effektive Robotik-Lösungen für Lagerhäuser zu entwickeln. Die neue Zusammenarbeit ist da der nächste Schritt in einer hervorragenden Zusammenarbeit. Stretch eignet sich als erster Multi-Use-Case-Roboter auch ideal für das Kommissionieren von Kartons und erfüllt damit die unterschiedlichen Bedürfnisse von DHL besonders gut. Gemeinsam wollen wir zeigen, wie praxisnah Innovationen in der modernen Lieferkette eingesetzt werden."

Im Rahmen ihrer Strategie 2030 plant die DHL Group, Partnerschaften mit Technologieführern weiter zu formalisieren, um nicht nur den flächendeckenden Einsatz voranzutreiben, sondern auch gemeinsame Entwicklungen, Co-Investitionen und tiefere Kooperationsmodelle zu fördern. Dieser integrierte Ansatz - von Robotik-Partnerschaften bis hin zu gegenseitig bedingten Anreizmodellen - wird eine zentrale Rolle dabei spielen, Robotik und Automatisierung als Schlüsselfaktoren für nachhaltiges, langfristiges Wachstum innerhalb der DHL Group zu etablieren.

Daniel Pohl

Daniel Pohl

DHL Supply Chain

DHL Group
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