Deutsche Post DHL Group mit guter Geschäftsentwicklung - breite Aufstellung und widerstandsfähiges Geschäftsmodell zahlen sich aus
Konzernumsatz steigt um 0,9 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro; alle fünf Divisionen mit positivem Ergebnisbeitrag im ersten Quartal 2020.
- Konzernumsatz steigt um 0,9 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro, alle fünf Divisionen mit positivem Ergebnisbeitrag im ersten Quartal 2020; Konzern-EBIT bei 592 Millionen Euro
- Operativer Cash Flow auf 750 Millionen Euro nahezu verdreifacht; unverändert hohe Investitionen in profitables Wachstum realisiert
- CEO Frank Appel: "Wir leisten einen elementaren Beitrag zur weltweiten Krisenbewältigung. Unsere Teams machen täglich das Unmögliche möglich."
Bonn - Deutsche Post DHL Group ist trotz spürbarer Covid-19-Auswirkungen im ersten Quartal 2020 weiter gewachsen. Der Umsatz verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 592 Millionen Euro. Bereinigt um die negativen Auswirkungen der Pandemie in Höhe von 210 Millionen Euro sowie die im ersten Quartal entstandenen Belastungen für die Neuausrichtung der StreetScooter-Aktivitäten in Höhe von 234 Millionen Euro lag das operative Ergebnis bei rund 1 Milliarde Euro und damit etwa 200 Millionen Euro über dem um Einmaleffekte bereinigten Vorjahresergebnis. Der Konzern bestätigte damit die im April veröffentlichten vorläufigen Quartalszahlen.
"Mit 550.000 Mitarbeitern in allen Ländern der Welt und unserem unvergleichlichen, weltumspannenden Logistiknetzwerk leisten wir einen elementaren Beitrag zur Krisenbewältigung. Wir transportieren Schutzausrüstung und Medikamente, sichern Lieferketten für die Industrie und helfen bei der Versorgung der Bevölkerung. Wir sind stolz auf unsere Teams, die täglich das Unmögliche möglich machen. Sie bilden auch die Basis dafür, dass sich Deutsche Post DHL Group trotz der weltweiten Herausforderungen im ersten Quartal gut entwickelt hat", sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group.
Alle fünf Unternehmensbereiche mit positivem Ergebnisbeitrag im ersten Quartal
Mit seiner außerordentlich breiten geographischen Aufstellung und seinem umfangreichen Portfolio von Logistikdienstleistungen - vom weltweiten Express, Luft- und Seetransport über Lagerhaltung und E-Commerce-Lösungen hin zu Post- und Paketdienstleistungen in Deutschland - ist Deutsche Post DHL Group robuster aufgestellt als andere Unternehmen und damit gut positioniert, um auch durch Krisenzeiten zu navigieren. So haben sich seit Beginn der weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus die Aktivitäten in unterschiedlichen Regionen teils besser und teils schlechter im Vergleich zur ursprünglichen Planung entwickelt. Dank der großen Unterschiede sowohl der geographischen Tätigkeitsfelder als auch der Branchen, für welche die Divisionen tätig sind, konnten alle Divisionen auch in einem herausfordernden Umfeld profitabel wirtschaften und haben so ihre Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten unter Beweis gestellt. "In der aktuellen Krise zeigt sich einmal mehr der Wert unseres breiten und resilienten Portfolios", sagte Frank Appel.
Während im deutschen Post- und Paketgeschäft beispielsweise die Sendungsmengen für Pakete zum Ende des Quartals deutlich gestiegen sind, verzeichnete das Briefgeschäft signifikante Rückgänge. Die DHL-Divisionen bekamen zwar den Stillstand in vielen Regionen und Kundenindustrien zu spüren. Zugleich hat sich jedoch das China-Geschäft nach dem Tiefpunkt im Februar bereits im März wieder erholt. Global war insbesondere aus den Bereichen Lebensmittel und Gesundheit eine deutlich gestiegene Nachfrage zu verzeichnen. Mit seiner eigenen Flotte von Frachtfliegern war Deutsche Post DHL Group zudem einer der wenigen Anbieter überhaupt, der noch eilige Transporte ermöglichen konnte.
Mittelfristziel bestätigt: Mindestens 5,3 Milliarden Euro EBIT bis 2022
Trotz Ergebnisbelastungen durch die Covid-19-Pandemie in allen fünf Divisionen arbeiteten diese im ersten Quartal 2020 alle operativ profitabel. Eine Prognose für den Rest des Jahres ist aufgrund der weiterhin nur sehr schwer abschätzbaren Auswirkungen aktuell kaum machbar. Aus diesem Grund hat Deutsche Post DHL Group am 7. April die Jahresprognose aufgehoben. Sobald eine verlässlichere Basis für eine detaillierte Ergebnisprognose gegeben ist, wird das Unternehmen eine neue Prognose kommunizieren.
Weiterhin gültig ist das mittelfristige Ziel eines Konzern-EBIT von mindestens 5,3 Milliarden Euro für 2022. Ebenso haben die kumulierte Investitions- und Cash Flow-Prognosen für die Jahre 2020 bis 2022 weiter Bestand, stehen jedoch unter dem Vorbehalt eines noch zu quantifizierenden Covid-19-bedingten Effektes auf den Free Cash Flow im laufenden Jahr.
Operativer Cash Flow fast verdreifacht bei weiterhin signifikanten Investitionen
Im ersten Quartal lag der Operative Cash Flow des Konzerns bei 750 Millionen Euro (2019: 252 Millionen Euro). Hierin zeigt sich die solide finanzielle Situation des Konzerns - auch in Zeiten der Krise. Der Free Cash Flow lag bei minus 409 Millionen Euro (2019: minus 256 Millionen Euro). Ein Mittelabfluss im ersten Quartal ist für Deutsche Post DHL Group saisonal üblich. Das Vorjahr war gestützt durch einen Mittelzufluss in Höhe von 653 Millionen Euro aus dem Verkauf des Supply Chain Geschäfts in China. Um diesen positiven Effekt im Vorjahr bereinigt, verbesserte sich der Free Cash Flow vor allem aufgrund der sehr guten Entwicklung des operativen Cash Flows - auch bedingt durch einen geringeren Mittelabfluss aus der Veränderung des Working Capitals - um 500 Millionen Euro.
"Dank unserer guten Bilanz- und Liquiditätssituation konnten wir im ersten Quartal trotz Covid-19 erneut fast eine halbe Milliarde Euro investieren. Wir haben damit unser weltumspannendes Netzwerk gestärkt und uns so für weiteres profitables Wachstum in der Zukunft vorbereitet", sagte Melanie Kreis, Finanzvorstand von Deutsche Post DHL Group.
Deutsche Post DHL Group hat im ersten Quartal 2020 über alle Unternehmensbereiche hinweg 453 Millionen Euro (2019: 448 Millionen Euro) investiert. Unter dem Strich erwirtschaftete Deutsche Post DHL Group im ersten Quartal 2020 einen Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen von 301 Millionen Euro (2019: 746 Millionen Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug entsprechend 0,24 Euro nach 0,60 Euro vor einem Jahr.
Post & Paket Deutschland: Ergebnisanstieg um fast 50 Prozent
Im Post- und Paketgeschäft setzten sich im ersten Quartal 2020 die strukturellen Trends fort und wurden zum Ende des Quartals durch die Pandemie leicht verstärkt: Während der Bereich Post aufgrund einer deutlichen Zurückhaltung im Dialog Marketing signifikante Volumenrückgänge verzeichnete, sind die Paketvolumina aufgrund der Schließung des stationären Einzelhandels dynamisch gewachsen. Der Boom im Online-Handel sorgte ab der letzten Märzwoche für Paketmengen wie vor Weihnachten. In Summe stieg der Umsatz von Post & Paket Deutschland um 3,8 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro.
Das operative Ergebnis der Division Post & Paket Deutschland verbesserte sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 47,1 Prozent auf 334 Millionen Euro. Dies ist insbesondere auf die durchgeführten Kosten- und Preismaßnahmen sowohl im Brief- als auch im Paketgeschäft zurückzuführen. Dämpfend auf das Ergebnis wirkten die Covid-19-bedingten Umsatzeinbußen vor allem im Bereich Dialog Marketing sowie zusätzliche Aufwendungen zur Sicherstellung des operativen Betriebs in Zeiten der Pandemie, die sich zu einem negativen EBIT-Effekt von 44 Millionen Euro summierten.
Express: Fortgesetztes Umsatzwachstum auf einem nachhaltig hohen Profitabilitätsniveau
Auch der Unternehmensbereich DHL Express konnte im ersten Quartal trotz Covid-19 seinen Umsatz steigern und ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Der Umsatz verbesserte sich um 4,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Die Verfügbarkeit einer eigenen Flotte von Frachtfliegern erwies sich hier als elementarer Faktor, um Kunden überhaupt noch eilige Transporte zu ermöglichen, während der Passagierflugbetrieb und damit auch die Mitnahme von Fracht in vielen Weltregionen weitgehend zum Erliegen gekommen ist.
Das operative Ergebnis von Express lag im ersten Quartal bei 393 Millionen Euro (2019: 453 Millionen Euro). Dämpfend auf das Ergebnis wirkte sich die krisenbedingte ungleiche Auslastung des Netzwerks aus. Sobald sich die Lage wieder normalisiert, kann Express seine einzigartige globale Infrastruktur wieder effizienter auslasten. Insgesamt beliefen sich die negativen Ergebniseffekte aufgrund der Covid-19-Pandemie im ersten Quartal auf 90 Millionen Euro. Dabei folgten die Auswirkungen auf das Ergebnis der Ausbreitung der Pandemie. Während sich das Geschäft in China bereits im März wieder spürbar erholen konnte, zeigt sich der Verlauf, den das Geschäft im Februar in China nahm, zum Quartalsende in den Regionen Europa und Nordamerika. Die operative Marge lag mit 9,5 Prozent (2019: 11,4 Prozent) weiterhin auf einem sehr guten Niveau.
Global Forwarding, Freight: Begrenzte Frachtkapazität und sinkende Nachfrage herausfordernd
Der Umsatz im Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight sank im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Bedingt durch die Pandemie sieht sich die Division mit einer starken Verknappung der im Markt befindlichen Kapazitäten konfrontiert, zum Beispiel durch die Annullierung von Passagierflügen. Bei rückläufigen Volumina führte die Kapazitätsverknappung zu einer positiven Entwicklung der Bruttomarge in der Luftfracht.
Das operative Ergebnis lag im ersten Quartal 2020 bei 73 Millionen Euro (2019: 100 Millionen Euro). Das Ergebnis wurde durch negative Effekte aufgrund der Pandemie mit 33 Millionen Euro belastet.
Supply Chain: Positive Ergebnisentwicklung und gutes Niveau bei den Neuaufträgen
Der Unternehmensbereich Supply Chain verzeichnete im ersten Quartal einen leichten Umsatzrückgang um 1,9 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, während dieser auf organischer Basis trotz der Auswirkungen der Pandemie um 2,1 Prozent gesteigert werden konnte. Basis für die robuste Entwicklung ist die gleichmäßige Verteilung der Kunden auf Branchen und Regionen. Während einige Sektoren wie Automotive und Fashion aufgrund ausgesetzter Produktion und gesunkener Nachfrage stärker unter der Krise litten, konnten insbesondere die Lebensmittelindustrie und der Gesundheitssektor positive Effekte verzeichnen. Dabei konnte Supply Chain im ersten Quartal trotz der Krise zusätzliche Verträge mit Neu- und Bestandskunden in Höhe von 135 Millionen Euro schließen.
Das operative Ergebnis lag im ersten Quartal bei 105 Millionen Euro (2019: 486 Millionen Euro). Während das Vorjahresergebnis unter anderem von positiven Einmaleffekten aus dem Verkauf des Geschäfts in China profitieren konnte, belasteten negative Auswirkungen aufgrund der Pandemie das Ergebnis in diesem Jahr mit 31 Millionen Euro. Um diese Belastungen und Einmaleffekte im Vorjahresergebnis bereinigt, konnte die Division ihr Ergebnis um 18 Millionen Euro steigern.
eCommerce Solutions: Restrukturierungsmaßnahmen entfalten positive Ergebniseffekte
Der Umsatz von eCommerce Solutions lag im ersten Quartal mit 1,0 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau; bei regional sehr unterschiedlichen Auswirkungen der Krise. Während vor allem die Geschäftsaktivitäten in Spanien und Indien von rückläufigen Volumina betroffen waren, konnten verschiedene Regionen in Europa eine Steigerung der Volumina bei gleichzeitiger Effizienzverbesserung generieren.
Das operative Ergebnis der Division verbesserte sich trotz Covid-19 auf 6 Millionen Euro (2019: minus 28 Millionen Euro). Dabei konnten die positiven Effekte aus der Restrukturierung im Zuge der Neuausrichtung der internationalen Paketaktivitäten die negativen Ergebniseffekte für das erste Quartal aufgrund der Pandemie in Höhe von 12 Millionen Euro kompensieren.
Christina Neuffer
Head of Global Media Relations
DHL Group
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