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DHL Group: starkes viertes Quartal mit Umsatz- und Ergebniswachstum

06.03.2025, 07:00 MEZ

Trotz weltwirtschaftlicher Herausforderungen hat DHL Group im Geschäftsjahr 2024 beim Umsatz zugelegt.

Konzernzentrale
  • Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2024 mit 84,2 Milliarden Euro um 3 Prozent über dem Vorjahreswert 
  • EBIT von 5,9 Milliarden Euro (2023: 6,3 Milliarden Euro) und Free Cashflow (ohne M&A) von 3,0 Milliarden Euro (2023: 3,3 Milliarden Euro) erzielt
  • Konzern legt im vierten Quartal beim Umsatz um 6,4 Prozent und beim EBIT um 12,9 Prozent zu 
  • Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine stabile Dividende von 1,85 Euro je Aktie vor
  • Aktienrückkaufprogramm um 2 Milliarden Euro auf bis zu 6 Milliarden Euro aufgestockt und bis 2026 verlängert
  • Konzernweites Programm "Fit for Growth" soll Kostenbasis der DHL Group strukturell um mehr als 1 Milliarde Euro verbessern - sozialverträglicher Abbau von rund 8.000 Stellen bei Post & Paket Deutschland
  • DHL Group erwartet für 2025 ein operatives Ergebnis von >6 Milliarden Euro sowie einen Free Cashflow (ohne M&A) von ~3 Milliarden Euro 
  • Tobias Meyer, CEO DHL Group: "In einem starken Schlussquartal mit guter Qualität für unsere Kunden konnten wir ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum erzielen."

Bonn - Der Logistikkonzern DHL Group hat das Jahr 2024 mit einem deutlichen Umsatz- und Ergebniswachstum im vierten Quartal abgeschlossen. Der Umsatz legte im vierten Quartal um 6,4 Prozent auf 22,7 Milliarden Euro zu; das EBIT stieg im gleichen Zeitraum um 12,9 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds erzielte der Konzern auch im Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzplus von 3,0 Prozent auf 84,2 Milliarden Euro (2023: 81,8 Milliarden Euro, Vor-Pandemie-Jahr 2019: 63,3 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 5,9 Milliarden Euro erwartungsgemäß um 7,2 Prozent unter dem Vorjahreswert (2023: 6,3 Milliarden Euro), aber deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau des Jahres 2019 (4,1 Milliarden Euro).

CEO Tobias Meyer

"2024 war ein herausforderndes Jahr, das wir mit einem starken vierten Quartal abschließen konnten"

Tobias Meyer, wie der Konzern die ambitionierten Wachstumsziele der "Strategie 2030" erreichen will, wie der Dividendenvorschlag für die Hauptversammlung 2025 aussieht und was von dem für Anfang April geplanten Kapitalmarkttag des Konzerns zu erwarten ist.

Investoren-Telefonkonferenz

Investoren-Telefonkonferenz

CFO Melanie Kreis und CEO Tobias Meyer erläuterten im Rahmen einer Telefonkonferenz die Zahlen für Q4/FY 2024.

Effizienter Kapitaleinsatz

Die Bruttoinvestitionen (Capex) des Konzerns beliefen sich im Geschäftsjahr 2024 auf 3,1 Milliarden Euro (2023: 3,4 Milliarden Euro). Das effektive Ertragsmanagement sowie die zielgerichteten Investitionen des Konzerns trugen zum starken Free Cashflow (ohne M&A) von 3,0 Milliarden Euro bei (2023: 3,3 Milliarden Euro; 2019: 187 Millionen Euro). 

Insgesamt erzielte DHL Group 2024 ein Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen von 3,3 Milliarden Euro (2023: 3,7 Milliarden Euro). Im gleichen Zeitraum betrug das unverwässerte Ergebnis je Aktie 2,86 Euro nach 3,09 Euro in 2023.

"Fit for Growth" soll Kostenbasis strukturell um mehr als 1 Milliarde Euro verbessern

Um das Wachstum der Gruppe zu unterstützen, hat der Vorstand das konzernweite Programm "Fit for Growth" aufgelegt. Das Programm ist Bestandteil der Strategie 2030, mit der sich der Konzern insgesamt schlanker und effizienter aufstellen möchte. Im Rahmen von "Fit for Growth" will DHL Group die Kostenbasis strukturell um mehr als eine Milliarde Euro verbessern. Das konzernweite Programm umfasst zahlreiche Maßnahmen in allen Unternehmensbereichen und wird im Geschäftsjahr 2027 seine volle Wirkung entfalten. Im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland werden im Rahmen von "Fit for Growth" im Jahr 2025 rund 8.000 Stellen sozialverträglich abgebaut. 

Fokus auf Dividendenkontinuität; Aktienrückkaufprogramm aufgestockt und verlängert 

Vorstand und Aufsichtsrat planen den Aktionären auf der Hauptversammlung am 2. Mai 2025 eine stabile Dividende von 1,85 Euro je Aktie (2023: 1,85 Euro je Aktie) vorzuschlagen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Anteilseigner würde der Konzern damit eine Gesamtsumme von 2,1 Milliarden Euro ausschütten. Die Ausschüttungsquote läge auf Basis des Dividendenvorschlags bei 64 Prozent. Der Vorstand hat zudem beschlossen, das im Jahr 2022 gestartete Aktienrückkaufprogramm des Konzerns um 2 Milliarden Euro auf bis zu 6 Milliarden Euro aufzustocken und bis zum Jahr 2026 zu verlängern.

Weitere Fortschritte auf dem Weg zur Dekarbonisierung

Im Rahmen der im September 2024 vorgestellten Unternehmensstrategie 2030 "Nachhaltiges Wachstum beschleunigen" hat die DHL Group ihre bestehenden Zieldimensionen "Arbeitgeber erster Wahl", "Anbieter erster Wahl" und "Investment erster Wahl" mit "Grüne Logistik erster Wahl" um eine vierte Dimension ergänzt. Damit hat der Konzern alle Bestandteile seiner ESG-Roadmap in der Konzernstrategie verankert und verfolgt messbare Ziele in den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance). So sollen beispielsweise die logistikbezogenen Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) bis 2030 trotz erheblichem Wachstum auf unter 29 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e; Scopes 1, 2 & 3) sinken.

Bei den Umweltkennzahlen hat der Konzern im Berichtszeitraum Fortschritte erzielt. So haben sich die THG-Emissionen mit 33,77 Millionen Tonnen CO2e besser als erwartet entwickelt (Zielwert 2024: maximal 34,9 Millionen Tonnen CO2e). Diese Entwicklung lässt sich unter anderem auf rückläufige Transportvolumen sowie Dekarbonisierungsmaßnahmen zurückführen. Insgesamt konnte DHL Group durch Dekarbonisierungsmaßnahmen rund 1.584 Kilotonnen CO2e einsparen. Die Einsparungen gingen dabei wesentlich auf den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF - Sustainable Aviation Fuels), die Elektrifizierung der Abhol- und Zustellflotte sowie die Nutzung erneuerbarer Energien in Gebäuden zurück. Zusätzlich baute das Unternehmen seine "GoGreen"-Produktpalette aus, mit der DHL Group ihre Kunden aktiv bei der Dekarbonisierung ihrer Lieferketten unterstützt. 

In der eigenen Flugzeugflotte von DHL entfielen rund 3,5 Prozent des verbrauchten Flugkraftstoffes auf SAF. Damit nimmt die DHL Group eine führende Position in der Logistik und in der Luftfahrt ein. Auch die Abhol- und Zustellflotte des Konzerns bestand im Berichtszeitraum bereits zu mehr als 40 Prozent aus Elektrofahrzeugen. So hatte DHL Group im Jahr 2024 in der Abholung und Zustellung rund 39.100 E-Fahrzeuge (2023: ca. 35.200) im Einsatz. 

Die Mitarbeiterzufriedenheit lag im Geschäftsjahr bei 82 Prozent. Der Frauenanteil im mittleren und oberen Management stieg um 1,2 Prozentpunkte auf 28,4 Prozent. Mit Blick auf die Arbeitssicherheit konnte DHL Group die Unfallrate pro eine Million Arbeitsstunden von 15,6 auf 14,5 senken. 

Weitere Informationen über Fortschritte und Maßnahmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance sind im Geschäftsbericht aufgeführt.

Prognose 2025

Im Jahr 2025 rechnet der Konzern weiterhin mit einem gedämpften makroökonomischen Umfeld. Auf Basis dieser Annahme erwartet DHL Group für das Geschäftsjahr 2025 ein operatives Ergebnis von >6 Milliarden Euro und einen Free Cashflow (ohne M&A) von ~3 Milliarden Euro. Die Prognose berücksichtigt nicht die potenziellen Effekte aus Änderungen in der Zoll- und Handelspolitik, die erhebliche negative, aber auch positive Auswirkungen auf die DHL Group haben könnten.

Express: Fokus auf Kostendisziplin und Netzwerkflexibilität; starkes viertes Quartal

Im Unternehmensbereich Express war das Jahr 2024 von einer unbeständigen Marktentwicklung geprägt. Den sinkenden Volumen begegnete Express mit fortlaufender Kostendisziplin, Produktivitätsverbesserungen und Kapazitätsmanagement. Insbesondere auf der transpazifischen Handelsroute setzte die Division verstärkt auf höherwertige B2B-Sendungen. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum leicht um 1,2 Prozent. Die Division konnte den Starkverkehr in ein deutliches Ergebniswachstum im vierten Quartal 2024 überführen (+42,9 Prozent ggü. Vj.). Dazu trug auch der 2024 erstmals eingeführte Nachfragezuschlag für den Starkverkehr bei.


Express GJ 2023 GJ 2024 YOY
Umsatz (in Millionen Euro) 24.846 25.134 1,2 (1)
EBIT (in Millionen Euro) 3.229 3.084 −4,5 (1)
EBIT-Marge (in Prozent) 13,0 12,3 −0,7 (2)
(1) in Prozent
(2) in Prozentpunkten
   

Global Forwarding, Freight: Umsatzsteigerung durch höhere Volumen und Frachtraten

Der globale Speditionsmarkt war im Jahr 2024 von Kapazitätsengpässen infolge der Frachtumleitungen durch die Krise im Roten Meer sowie von anhaltenden geopolitischen Konflikten geprägt. Angesichts der höheren Nachfrage - vor allem im E-Commerce - und begrenzter Kapazitäten sind die Frachtraten in der Luft- und Seefracht im Verlauf des Jahres 2024 gestiegen. Im europäischen Straßengüterverkehrsmarkt hielt der Nachfragerückgang im Berichtsjahr an und erholte sich auch nicht in üblicherweise saisonal volumenstarken Monaten.


Global Forwarding, Freight GJ 2023 GJ 2024 YOY
Umsatz (in Millionen Euro) 19.305 19.649 1,8 (1)
EBIT (in Millionen Euro) 1.423 1.074 −24,5 (1)
EBIT-Marge (in Prozent) 7,4 5,5 −1,9 (2)
(1) in Prozent
(2) in Prozentpunkten
   

Supply Chain: Anhaltendes Umsatzwachstum, Rekord-EBIT und steigende Marge

Im Bereich Supply Chain wuchs der Umsatz im Berichtsjahr um 4,3 Prozent. Das Umsatzplus wurde durch Neugeschäftsabschlüsse, einen hohen Anteil von Vertragsverlängerungen und das wachsende E-Commerce-Geschäft gestützt. Das EBIT stieg im Berichtsjahr um 11,1 Prozent auf ein Rekordergebnis von mehr als 1 Milliarde Euro. Neben dem Umsatzwachstum trugen Produktivitätssteigerungen durch Digitalisierung und Standardisierung zur Ergebnisverbesserung bei.


Supply Chain GJ 2023 GJ 2024 YOY
Umsatz (in Millionen Euro) 16.958 17.693 4,3 (1)
EBIT (in Millionen Euro) 961 1.068 11,1 (1)
EBIT-Marge (in Prozent) 5,7 6,0 0,3 (2)
(1) in Prozent
(2) in Prozentpunkten
   

eCommerce: Dynamisches Umsatzwachstum

Der Geschäftsbereich eCommerce verzeichnete in fast allen Märkten ein Volumenwachstum gegenüber dem Vorjahr und erzielte ein dynamisches Umsatzwachstum von 10,2 Prozent. Das gesunkene EBIT geht vor allem auf gestiegene Abschreibungen infolge kontinuierlicher Investitionen in den Ausbau der Transportnetze zurück.


eCommerce GJ 2023 GJ 2024 YOY
Umsatz (in Millionen Euro) 6.315 6.962 10,2 (2)
EBIT (in Millionen Euro) (1) 290 281 −3,1 (2)
EBIT-Marge (in Prozent) 4,6 4,0 −0,6 (3)
(1) Vorjahreswert angepasst (2) in Prozent (3) in Prozentpunkten  

Post & Paket Deutschland: EBIT-Rückgang trotz wachsenden Paketgeschäfts

Der strukturelle Wandel im Geschäft von Post & Paket Deutschland setzte sich fort: Während die Anzahl klassischer, dokumententragender Briefsendungen weiter zurückging, legten die Volumen bei warentragenden Sendungen im Brief- und Paketnetz zu. Das Geschäftsfeld Dialog Marketing entwickelte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufig. Gründe hierfür waren unter anderem sinkende werbliche Ausgaben für physische Werbesendungen und die Einstellung des Produkts EINKAUFAKTUELL. Obwohl die verhaltene Konsumstimmung im deutschen Paketmarkt das Klima im Onlinehandel dämpfte, legten die Paketmengen zu. Die Umsatzsteigerungen im Paketgeschäft und im Warenversand konnten die rückläufigen Postmengen und steigenden Kosten, insbesondere aus Tarifvereinbarungen, nicht kompensieren.


Post & Paket Deutschland GJ 2023 GJ 2024 YOY
Umsatz (in Millionen Euro) 16.892 17.347 2,7 (1)
EBIT (in Millionen Euro) 870 821 −5,6 (1)
EBIT-Marge (in Prozent) 5,2 4,7 −0,5 (2)
(1) in Prozent
(2) in Prozentpunkten
   

Daniel Gabel

Daniel Gabel

Finanzkommunikation, Global Business Services

DHL Group
Charles-de-Gaulle-Str. 20
53113 Bonn