Navigation und Inhalte
Nachhaltigkeit

Wie aktuelle Carbon-Accounting-Methoden Ihnen helfen, Ihren CO2-Fußabdruck zu verstehen und zu reduzieren

Was man nicht messen kann, kann man nicht lenken. Die aktuellen Carbon-Accounting-Methoden zeichnen ein klares Bild davon, wie sich Ihr Unternehmen auf den Planeten auswirkt, und helfen Ihnen, auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen fundierte Entscheidungen zu treffen. Sehen wir uns das genauer an.

Können Sie Ihren CO2-Fußabdruck sehen?

Wenn Sie schon einmal am Strand spazieren gegangen sind, haben Sie bestimmt bemerkt, wie Sie eine Spur aus Fußabdrücken hinterlassen. Vielleicht sind Sie sogar stehengeblieben, um sich die Konturen Ihrer Fußabdrücke im Sand genau zu betrachten. Menschen haben in der Umwelt immer Spuren hinterlassen, doch erst in der jüngsten Geschichte sind die Auswirkungen unseres Handelns nicht sofort sichtbar. Ob wir mit dem Auto fahren, mit dem Flugzeug fliegen oder auch nur eine Lampe einschalten - jede einzelne Entscheidung kann eine bleibende Spur auf unserem Planeten und in seinen empfindlichen Ökosystemen hinterlassen. Allerdings können wir uns nicht einfach umdrehen und die von uns hinterlassene Spur betrachten.

Dieses Problem ist im Geschäftsumfeld noch wesentlich komplexer. Jedes Unternehmen weiß, dass sich seine Aktivitäten auf die Umwelt auswirken, ein zuverlässiger Blick auf den eigenen CO2-Fußabdruck ist jedoch nicht so einfach. Es gibt so viele dynamische Komponenten, so viele Spuren müssen verfolgt werden. Viele Führungskräfte in der Wirtschaft, die ihre Geschäftstätigkeit nachhaltiger gestalten wollten, waren auf sekundäre Quellen angewiesen, die sich auf allgemeine Werte und Annahmen stützten. Das ändert sich nun. Heute können sogar global agierende Unternehmen mit zahllosen Lieferketten modernste Carbon-Accounting-Methoden nutzen, um umfassende, präzise und gesicherte Daten zu ihren Treibhausgasemissionen zu sammeln und zu analysieren. So sind sie in der Lage, Daten verschiedener Anbieter zu vergleichen und zu sehen, wie sie gegenüber ihren Wettbewerbern abschneiden.

Im Vergleich zur Finanzbuchhaltung ist Carbon-Accounting eine relativ neue Disziplin, die aber schnell zu einem wichtigen Werkzeug für das Management eines nachhaltigen Geschäftsbetriebs wurde. Angesichts des weltweit spürbaren Klimawandels war es noch nie so wichtig, die Auswirkungen des Klimawandels zu verstehen, damit wir etwas dagegen tun können. Schauen wir uns an, wie die bessere Sichtbarkeit und die Erkenntnisse aus den aktuellen Carbon-Accounting-Methoden und -Berichten uns helfen zu erkennen, welche unauslöschlichen Spuren wir in der Umwelt hinterlassen, damit wir dann zukünftig neue, nachhaltigere Schritte gehen können.

Was ist Carbon-Accounting?

Carbon-Accounting (auch als Carbon-Reporting bzw. Treibhausgasbilanz bezeichnet) ist das Verfahren zur Quantifizierung von THG-Emissionen. Es ermöglicht die Berechnung des eigenen CO2-Fußabdrucks sowie ein Verständnis für die Quellen der eigenen Emissionen. Diese Informationen sind wesentlich für die Berichterstattung über Ihre Umweltauswirkungen gegenüber Behörden und Interessengruppen und natürlich für die Reduzierung und Vermeidung von Emissionen sowie für die Stärkung des Markenimages.

Die modernsten Systeme von heute laufen wie eine Software für die Finanzbuchhaltung. Aber statt Wirtschaftsdaten messen, verfolgen, analysieren und melden sie THG-Emissionen sowie die zugrunde liegenden Energie- und Kraftstoffverbräuche. Die Standardmessgröße für Carbon-Accounting ist das Kohlendioxid-Äquivalent (CO2e). Denn Kohlendioxid (CO2) ist das vielleicht wichtigste Treibhausgas, wenn auch nicht das einzige. Gase wie Methan und Lachgas sind für die weltweite Erwärmung ebenfalls ursächlich. CO2e steht für die Summe sämtlicher Erwärmungseffekte der verschiedenen Treibhausgase in Form einer einzigen Zahl.

Eine umfassende CO2-Berichterstattung umfasst Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen (mehr dazu weiter unten). Die Erhebung der dafür erforderlichen Daten bleibt eine Herausforderung. Insbesondere Scope 3-Emissionen - ein großer Teil des CO2-Fußabdrucks Ihres Unternehmens - sind unter Umständen schwer zu berechnen, da sie normalerweise in Bereichen entstehen, die sich Ihrer unmittelbaren Kontrolle entziehen.

Das Verfahren des Carbon-Accounting ist von Natur aus komplex und umfasst unterschiedlichste Methoden zur Erfassung aller Elemente der Lieferkette. Es erfordert ausgeklügelte Lösungen für den Umgang mit großen Datenmengen aus den verschiedensten Quellen. Carbon-Accounting-Tools in Form von Software optimieren und beschleunigen die Datensammlung und -analyse durch Nutzung automatischer Datenverfolgungssysteme, modernster CO2-Rechner sowie weiterer Instrumente zur Unterstützung von Echtzeitüberwachung und präziserer Berichterstattung.

Warum ist Carbon-Accounting so wichtig?

92%

der Beschäftigten eines sozial verantwortlichen Unternehmens würden ihren Arbeitgeber mit größerer Wahrscheinlichkeit weiterempfehlen

89%

der Investoren beziehen in irgendeiner Form ESG-Aspekte in ihre Anlagestrategie ein

78%

der Verbraucher:innen halten einen nachhaltigen Lebensstil für wichtig

Die Antwort auf diese Frage mag Ihnen offensichtlich scheinen: zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. Während die Feststellung der eigenen THG-Emissionen für jedes Unternehmen wichtig ist, das seine Emissionen reduzieren will, können Erfassung und Reporting des eigenen CO2-Fußabdrucks auch einen Wettbewerbsvorteil darstellen. Für einige Unternehmen kann das sogar vorgeschrieben sein.

Nachhaltigkeitsberichterstattung ist in vielen Teilen der Welt zu einer gesetzlichen Anforderung geworden. Carbon-Accounting ist deshalb eine wertvolle und wichtige Methode zur Erfüllung der Anforderungen für die Klimaberichterstattung sowie die Grundlage für die Erfüllung künftiger gesetzlicher Vorgaben.

Carbon-Accounting und transparentes Carbon-Reporting führen auch zu unerwarteten und oft nicht genutzten  Geschäftsvorteilen. Zunächst ist es mit dem CO2-Fußabdruck möglich, Emissionsschwerpunkte, Bereiche mit Verschwendung sowie andere Effizienzdefizite aufzuspüren. Anhand dieser Methoden lassen sich beispielsweise Kosteneinsparungen im Zusammenhang mit Kraftstoff- und Energieverbräuchen identifizieren. Durch die Beseitigung von Ineffizienzen und die Optimierung von Prozessen lässt sich der CO2-Fußabdruck verringern und das Gesamtergebnis verbessern.

Im aktuellen wettbewerbsintensiven Umfeld haben clevere Unternehmen erkannt, dass die Messung des eigenen CO2-Fußabdrucks einen Mehrwert darstellen kann. Carbon-Reporting demonstriert klimafreundliches Handeln, mit dem das Markenimage aufgewertet werden kann. Wenn ein Unternehmen offen und ehrlich über die eigenen Bemühungen zur Emissionsreduzierung spricht und sich dabei auf belastbare Daten stützt, kann es sich von der Menge abheben, Markentreue aufbauen und zunehmend sozial verantwortliche Verbraucher, Beschäftigte und Investoren anziehen. Carbon-Accounting-Methoden bieten Investoren beispielsweise eine transparente Möglichkeit zur Bewertung der Umweltleistung eines Unternehmens und zur Ausrichtung des Portfolios auf ökologisch verantwortliche Werte.

Berechnung des eigenen CO2-Fußabdrucks

Beim Carbon-Accounting dreht sich alles um Daten. Zur Berechnung der eigenen CO2-Emissionen muss ein Unternehmen in der Lage sein, Daten über seine Käufe und Aktivitäten sowohl zu erfassen als auch zu verarbeiten. In diesem Rahmen sind die direkten wie auch die indirekten Emissionen zu identifizieren und zu berechnen.

Direkte Emissionen (Scope 1) stammen aus eigenen bzw. kontrollierten Quellen, wie etwa Fahrzeuge, Anlagen und Einrichtungen des Unternehmens. Indirekte Emissionen gehen auf vor- und nachgelagerte Geschäftstätigkeiten zurück, wie Strom und Energie, die zugekauft wurden (Scope 2) sowie eingekaufte Waren, Dienstleistungen, Transportleistungen oder Dienstreisen (Scope 3). Am schwierigsten ist Scope 3 zu erfassen und zu berechnen.

Durch Berücksichtigung dieser gesamten Emissionen lässt sich der eigene CO2-Fußabdruck veranschlagen. Hier muss darauf hingewiesen werden, dass die Genauigkeit der Klimabilanz von der Qualität der Carbon-Accounting-Methoden abhängt.

Die neuesten Tools wie das DHL GoGreen Dashboard nutzen zur Berechnung der THG-Emissionen auf kleinster Ebene Big Data sowie miteinander verknüpfte Netzwerke. So können wir beispielsweise den CO2-Fußabdruck einer einzelnen Sendung oder eines einzigen Artikels berechnen und dabei Kennzahlen wie die absoluten CO2e-Emissionen, Emissionsintensität sowie Energieaufwand in Verbindung mit detaillierten Berichten und Aufschlüsselungen bereitstellen.

Das DHL GoGreen Dashboard erhebt Daten in allen DHL-Divisionen (z. B. Supply Chain, Global Forwarding und Express) und führt sie an einer Stelle zusammen. Dies erfolgt im Einklang mit der Norm ISO 14083, in der eine allgemeine Methodik für Quantifizierung und Berichterstattung der THG-Emissionen aus der Transportkette festlegt ist, sowie dem Global Logistics Emissions Council Framework, einer weltweit anerkannten Methode zur Berechnung und Berichterstattung von Emissionen aus der Logistik, das ein Kernelement für die Entwicklung der ISO-Norm war. Unsere konfigurierbare Plattform gestattet einen schnellen und mühelosen Einblick in die CO2-Emissionen und sorgt für einen reibungslosen optimierten Reporting-Prozess.

DHL GoGreen Dashboard

Carbon-Accounting - man glaubt nur, was man sieht

Der Management-Guru Peter Drucker wird häufig mit den Worten zitiert "Was man nicht messen kann, kann man nicht lenken." Aber das ist in einer globalisierten Welt gar nicht so einfach. Messung und Management von THG-Emissionen können für Unternehmen mit komplexen Abläufen und komplizierten Lieferketten eine gewaltige Herausforderung darstellen.

Carbon-Accounting ist der erste Schritt auf dem Weg zu CO2-Reduktion und hochwirksamen Klimamaßnahmen - und unbedingt notwendig, wenn man Klimaneutralität anstrebt. Wenn Unternehmen in der Lage sind, den eigenen CO2-Fußabdruck eindeutig nachzuweisen, können sie lernen, die eigenen Auswirkungen auf die Umwelt zu entschärfen.

Besitzen Sie die Tools, um Ihren CO2-Fußabdruck nachzuweisen?

Das DHL GoGreen Dashboard ist eine Single-Point-Lösung, die unseren bereichsübergreifenden Kunden Einblick in ihre Emissionen verschafft.