Der Weg zur nachhaltigen Fahrzeugflotte

Die Logistik ist ständig im Wandel. Gerade hier stellt die Integration von Elektrofahrzeugen (EVs) einen entscheiden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit dar. Auch wenn sich im vergangenen Jahrzehnt viel getan hat, gleicht dieser Übergang eher einer weiten Entdeckungsreise als einem schlichten Technologiewechsel. Als wir vor über zehn Jahren unsere Flotte mit Elektrofahrzeugen erweitern wollten, waren die Optionen am Markt noch rar gesät. So entschlossen wir uns, ein EV-Start-up zu kaufen und unsere eigenen Fahrzeuge zu entwickeln.

Seither haben wir fast jedes neue E-Fahrzeug auf dem Markt getestet und seine Leistung und seine Eignung für unsere Zwecke beurteilt. KPIs wie Reichweite, Geschwindigkeit, Nutzlast, Agilität und Kosten-Nutzen-Verhältnis bestimmen, welche EVs wir in Erwägung ziehen.

Mittlerweile setzen wir unsere Flotte nachhaltiger Fahrzeuge in der gesamten Lieferkette ein, von der kritischen "ersten Meile" bis zur komplexen "letzten Meile". Sehen wir uns das vielseitige Angebot von heute an und wie wir es operativ nutzen.

Mut zur Pionierleistung

Vor zehn Jahren sah der Markt für Elektrofahrzeuge noch völlig anders aus: Das Interesse an elektrischen Pkw stieg zwar sprunghaft, nicht so allerdings bei gewerblich genutzten E-Fahrzeugen. Weil wir keine Angebote fanden, die unseren Anforderungen entsprachen, kauften wir die StreetScooter GmbH und konstruierten auf dieser Grundlage unser eigenes elektrisches Zustellfahrzeug. Unter Mitwirkung unseres Zustellpersonals entwickelten wir den StreetScooter Work, einen kleinen zweisitzigen Transporter, dessen Frachtabteil vier Kubikmeter Raum bot. Die über den Radkästen hoch angeordnete Ladefläche, zwei Schiebetüren mit vertikalen Türgriffen und das ergonomische Cockpit sind nur einige Beispiele für die zahlreichen Innovationen, die unseren Zustellerinnen und Zustellern das Leben leichter machten. Heute gehören vier Modelle zu unserer nachhaltigen Fahrzeugflotte und helfen uns, Briefe und Pakete auf der letzten Meile sauber und umweltfreundlich zuzustellen.

Drei Räder und kein CO2-Fußabdruck - die letzte Meile mit dem Fahrrad

Man soll ja keine Geschichte vom Ende her erzählen, doch die letzte Meile ist zweifelsohne das komplexeste und teuerste Glied unserer Lieferkette. Zudem werden die meisten letzten Zustellmeilen in Städten absolviert, wo grüne Lösungen entscheidend zu besserer Luft und weniger Lärm beitragen können. Die letzte Etappe der Zustellung ist auch jene, die zuerst im Sinne der Umwelt reformiert wurde. Dort, wo wir auch Briefpost zustellen, beispielsweise in Deutschland, fahren unsere Zustellerinnen und Zusteller schon seit Jahrzehnten mit dem Fahrrad durch die Innenstädte.

Die Ära der E-Bikes eröffnet uns neue Möglichkeiten, und hier kommen die zwei- und dreirädrigen Vertreter unserer nachhaltigen Fahrzeugflotte ins Spiel. Das unten zu sehende Quartett von E-Bikes und E-Trikes navigiert mühelos durch enge und belebte Straßen, die größeren Fahrzeugen verwehrt bleiben - die wendigsten E-Fahrzeuge in unserem Betrieb haben Pedale.

So vielseitig wie die Anforderungen in der Logistik

Der heutige Markt hält eine ganze Palette von elektrischen Transportern bereit, die jeweils auf spezifische Anforderungen der Lieferkette zugeschnitten sind. Von kompakten Modellen für enge innerstädtische Straßen bis hin zu größeren Varianten mit mehr Ladevolumen - dank dieser Bandbreite konnten wir verschiedene Modelle in die Phasen unseres Betriebs integrieren, von der Zustellung auf der letzten Meile bis hin zu Transporten zum Verteilzentrum. Damit genießen wir die Flexibilität, E-Fahrzeuge dort einzusetzen, wo sie am meisten bewirken. Mit ihrer Kombination aus Flexibilität, Effizienz und Umweltfreundlichkeit werden elektrische Transporter zu einem transformativen Faktor in der Logistik.

Geladen und beladen - die Elektrifizierung der kritischen ersten Meile

Die erste Meile der Logistik umfasst den Warentransport vom Hersteller zum Transportzentrum oder Lager. Sie ist die Anfangsetappe auf der Reise zum Kunden und häufig ein Gradmesser für die Effizienz der gesamten Lieferkette. Natürlich hängt die Wahl des Fahrzeugs von der Art der beförderten Güter ab. Auf der ersten Meile werden in der Regel große Warenmengen oder Massengut befördert, für die schwere Lastwagen und Anhänger erforderlich sind.

Die Elektrifizierung dieser kritischen Etappe der Lieferkette ist keine leichte Aufgabe, denn Elektro-Lkw reichen nur schwer an die Leistung ihrer dieselbetriebenen Pendants heran. Doch langsam aber sicher machen die Hersteller mit besserer Batterietechnologie Fortschritte in der Entwicklung elektrischer Schwerlasttransporter mit angemessener Reichweite und Geschwindigkeit. Wir waren die Ersten, die einen vollelektrischen Lkw im Schwerlast- und Fernverkehr getestet haben, und seitdem haben wir mehrere Exemplare in den Flottenbetrieb aufgenommen.

Neue Spezialfahrzeuge verändern die Logistik

In Lieferketten setzen sich ungezählte Bewegungen mit Verkehrsträgern aller Art zu komplexen Netzwerken zusammen. Wir wollen jede dieser Bewegungen ökologischer machen und neue Standards für nachhaltige Lieferketten setzen. Dies bedingt auch den Einsatz spezialisierter Transportmittel, beispielsweise Lagerfahrzeuge, Wasserfahrzeuge und, in naher Zukunft, sogar Regionalflugzeuge. Wo möglich, ergänzen wir unsere nachhaltige Flotte mit solchen Fahrzeugen und sind stets auf der Suche nach weiteren E-Mobilitätslösungen für jedes Glied der Lieferkette.

So sehen Sie unten vier Fortbewegungsmittel, die uns helfen, den nachhaltigen Versand in Lagern, auf dem Wasser und in der Luft neu zu gestalten. E-Triever und E-Wiesel sind ausgewiesene elektrische Arbeitstiere, die enorme Nutzlasten bewegen. Unser in Berlin eingesetztes Solarschiff vergrößert seine Reichweite mit Sonnenenergie, damit wir die Wasserstraßen der Metropole konsequent nutzen können. Und schon bald werden wir die Elektromobilität in die Wolken bringen - mit Alice, unserem elektrischen Frachtflugzeug, das 2027 abheben soll.

Wir modernisieren unsere Flotte fortlaufend, nehmen Elektrofahrzeuge in unseren Bestand auf und führen alternative Antriebssysteme ein. 2030 wollen wir 60 Prozent unserer Abholungen und Zustellungen mit EVs bewältigen.

Weltweit betreiben wir schon heute mehr als 35.200 Elektrofahrzeuge, denn der Bedarf an nachhaltigen Lieferketten war nie größer. Glücklicherweise haben wir immer mehr Optionen, die uns beim Erreichen unserer Emissionsziele helfen.

Als weltweit führendes Logistikunternehmen haben wir uns intensiv bemüht, Maßstäbe für nachhaltiges Wirtschaften zu setzen - von der Einführung des branchenweit ersten grünen Produkts bis hin zu unserer Verpflichtung, als erstes Logistikunternehmen netto null Emissionen zu erreichen.